Mein Lieloop und das virtuelle Wasser

Lieloop, oder was?!
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Mein Lieloop und meine Vorsätze…

Nachdem ich in den letzten Jahren immer wieder Loopschals in verschiedensten Varianten für die gesamte Family nähen durfte, habe ich mir diesmal wieder ein Nähwerk für mich gegönnt. Sandra von LieLie´s Pumpbär hat ein schönes Freebook fabriziert. Den Lieloop, einen Loopschal mit besonderem Schnitt. Dieser Schal hat auf der Vorderseite eine Dreiecksform, die sich als besonders praktisch erweist, wenn man seine Jacke nicht bis unters Kinn schließen möchte.

Lieloop

*Achtung, Achtung:  Dieser Beitrag enthält Werbung durch  Direktverlinkung! Alle Stoffe wurden von mir selbst bezahlt und ich erhalte keine Vorteile vom Anbieter durch die Verlinkung.

Meinem Vorsatz fürs neue Jahr entsprechend, habe ich den Lieloop aus upgecycleten Materialien genäht. So kann ich meinen Wasserverbrauch reduzieren… hört sich erst einmal seltsam an, nimmt aber Konturen an, wenn ich mir vorstelle, wie mein schöner Stoff entsteht.

Ich bin glücklich, das Hobby des Nähens für mich entdeckt zu haben, da ich auf diese Weise kreativ sein kann, etwas schaffen kann, das ich anfassen kann und anschließend sogar das Gefühl habe, zur Ruhe gekommen zu sein. Trotzdem ist es leider so, dass es nicht unbedingt das ökologischste Hobby ist. Klar kann ich versuchen, mich mit Biostoffen einzudecken und die Stoffe so effizient wie möglich zu nutzen. Trotzdem steckt in unseren schönen Stoffen jede Menge verstecktes bzw. virtuelles Wasser.

Klar, wenn man sich vorstellt, wie die Pflanzen, aus denen Naturfasern gewonnen werden, bis zur Ernte gegossen werden müssen, damit man eine möglichst reichhaltige Ausbeute z.B. der Baumwolle zur Weiterverarbeitung erhält. Auch zur Reinigung der Fasern und für die Produktion des fertigen Gewebes wird viel Wasser gebraucht. Ist die Baumwolle verarbeitet, kommt bei Nicht-Naturtextilien auch noch das Wasser zum Bleichen des Materials hinzu.

Ich habe vor einiger Zeit einmal meinen sogenannten “Wasserfußabdruck” berechnet und war erstaunt darüber, wie viel Wasser ich täglich verbrauche, ohne mir dessen bewusst zu sein. Es war spannend für mich, mir diesen unbewussten Verbrauch vor Augen zu führen und mir zu überlegen, wie ich meinen persönlichen “Waterfootprint” verbessern kann. Eine ziemlich einfache Möglichkeit für mich ist es, meine Stoffreste immer auch für neue Projekte zu nutzen und teilweise eben dieses “Stückwerk” an verschiedenen Materialien zuzulassen. Manchmal entstehen gerade durch die Verwendung eines Reststoffes in der Verarbeitung tolle kleine Akzente, die meine fertigen Nähwerke sonst nicht gehabt hätten.

Lieloop

Darüber hinaus hebe ich alte, ausgediente Kleidungsstücke auf und verwende sie für neue Nähstücke. Auch dieser Lieloop ist aus einem alten Wollpulli meines Mannes entstanden. Ich habe versucht, die Ärmelbündchen und den Bund des Pullovers mit in meine Nähkreation einzubeziehen und konnte beides an der Spitze des Lieloop platzieren. Das Ergebnis gefällt mir total gut.

Lieloop

Falls dich das Thema des virtuellen Wassers interessiert und du deinen eigenen Wasserfußabdruck kennenlernen möchtest, kannst du diesen z.B. mit diesem “Wasser-Fußabdruck-Rechner”  berechnen.

Der schicke Teddyplüsch ist nicht upgecycled und kann bei traeumeausstoff.de erstanden werden. Ich denke, dass es gut tun kann, achtsam mit den Ressourcen, die wir verbrauchen, umzugehen, dass es aber auch wichtig ist, sich nicht zu verurteilen und nachsichtig mit sich zu sein, wenn man nicht immer der “Vorzeigemensch” ist.

Lieloop

Das Leben ist ja auch zum Glücklichsein da und das persönliche Glück sieht für jeden anders aus. Mein Ziel für 2019 ist es, mein persönliches Glück und die Ressourcen, dieser Welt für mich in einen Einklang zu bringen, der Genuss für mich und viele andere Menschen ermöglicht. Das kann ich in unserem Leben als Familie ohne Auto erreichen, indem ich die Wege mit anderen Verkehrsmitteln zurücklege. Das kann ich als Näh-Nerd erreichen, indem ich mir bewusst die Materialien aussuche, die sich für mich auch emotional gut anfühlen. Das kann ich als Konsumentin schaffen, indem ich z.B. die von mir verbrauchten Lebensmittel nach regionalen und nachhaltigen Kriterien aussuche und dann bin ich auch immer noch Mensch und lasse alle meine guten Vorsätze von Zeit zu Zeit fahren und nehme sie dann trotzdem immer wieder auf…

Ich wünsche dir einen tollen Start in ein für dich glückliches und erfüllendes Jahr 2019!

Lieloop

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2 Replies to “Mein Lieloop und das virtuelle Wasser

  1. Hallo Pamela!

    Mir gefällt deine Interpretation des Lieloops total gut, denn ich teile auch deine Begeisterung für dieses Schnittmuster. Nachhaltigkeit – auch beim Nähen – spielt auch bei mir eine immer wichtigere Rolle und Upcycling ist da wirklich eine tolle und kreative Art, in diese Richtung weiterzuarbeiten. Doch auch bei mir ist da eindeutig noch Potential noch oben! Würde gerne noch mit ganz anderen Materialien wie Hanfstoff und Ähnlichem rumprobieren, allerdings ist mir nicht klar, ob das wirklich für meinen virtuellen Wasser-Fußabdruck etwas bringt… Aber dein Beitrag motiviert mich dazu, mich auch in diese Richtung von nun an erst einmal zu informieren.

    Vielen Dank dafür und liebe Grüße
    Pia

    1. Liebe Pia,
      vielen Dank für deine inspirierenden Worte! Ja, Upcycling ist toll, weil (zumindest bei mir) damit ein großes Experimentieren und ein Überraschungsmoment verbunden ist, wie mein Nähwerk am Ende wohl aussieht. Und oft ist es genau, wie du schreibst auch ein großes rumprobieren mit verschiedenen Materialqualitäten. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir über deine Experimentiererfahrungen – z.B. mit Hanfstoff lesen können😉! Potential nach oben ist bestimmt bei uns Allen gegeben. Toll ist doch, wenn es gelingt, sich von Zeit zu Zeit bewusst zu entscheiden, die Dinge der Nachhaltigkeit zuliebe einmal nicht auf die vertraute Art und Weise zu machen, sondern neue Wege auszuprobieren. Da darf man sich dann ruhig auch auf die Schulter klopfen😊.
      Liebe Grüße
      Pamela

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